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Die drei (wirklich!) wichtigsten Tipps für's Wochenbett - und eigentlich immer.

Alle Mamas, egal welchen Alters, egal aus welchem Teil der Erde, haben logischerweise durch das Gesetz der Biologie eines gemeinsam: Um den Status „Mutter“ zu erhalten, haben sie eine kräftezehrende Prozedur samt körperlicher Grenzerfahrung hinter sich bringen müssen – die Geburt.
Vollkommen erschöpft, aber überglücklich lernen sie das Wunder, das sie in ihrem Bauch herum getragen haben, Stück für Stück kennen. Ist das Adrenalin erstmal abgeflacht, fängt eine psychisch und physisch herausfordernde Zeit an – das Wochenbett.
Die fleißige vorbildliche Schwangere hat natürlich vorher bereits alles darüber gelesen und fühlt sich auf den Zeitpunkt der Geburt und alles Weitere danach bestens vorbereitet und über alle Maßen gestärkt.
Auch ich war vor etwa 6 Monaten dieser Ansicht. Bis es dann wirklich soweit war. Keine Mutter, keine Hebamme, kein Buch hätten mich auf das, was „Muttersein“ wirklich ist, auf die Gefühle, die Liebe, die Strapazen und Gedanken jemals vorbereiten können. Und das ist auch gar nicht schlimm! Dann am Ende macht jede ihr eigenes Ding, ist jede die beste Mutter für ihr eigenes Kind, egal welche Bücher vorher gelesen wurden.      
      

In der Schwangerschaft wurde ich bei jedem Klagen über pränatale Zipperlein von anderen Müttern gebremst: „Warte ab, das wird noch schlimmer!“
Und bevor jetzt alle Erstlingsmamas im Schwangerschaftsmodus hier die Krise bekommen – nein! Es wird nicht schlimmer! Alles, was ihr bis hier hin erlebt habt, ist anstrengend und darf auch so empfunden werden! (By the way: Wieso muss das Empfinden anderer eigentlich immer durch vermeintlich dramatischere Szenarien in den Schatten gestellt werden?)          
Das Leben wird also nicht schlimmer, nicht anstrengender, sondern schlichtweg anders. Einige der zuvor auswendig gelernten Tipps waren wirklich hilfreich, andere letztendlich utopisch. Daher hier meine Tipps für euer Wochenbett – die einzig wahren natürlich, also welche, die wirklich helfen. Ehrlich. Nein, ernsthaft. Probiert’s aus und macht dann bitte doch euer ganz individuelles Ding.

 

1. „Schlafe, wenn das Baby schläft!“ – Nein, wenn das Baby schläft, tu worauf immer du Lust hast.

    

       Nach der Geburt lernt man, dass Schlaf eines der teuersten Güter ist. Aber eben nicht das teuerste! Die Nächte sind kurz, ja, aber bei der ein oder anderen Mama mit Sicherheit weniger durchwacht, als zum Ende der Schwangerschaft, als die eigene Blase nur noch imstande war, ihren Inhalt für etwa 12 Minuten zu behalten.   
Das fancy Zauberwort an dieser Stelle heißt „Selfcare“. Dein Baby schläft? Gratulation! Dann geh‘ duschen, mach dir einen Kaffee („Was?Kaffee und Stillen?“ - Ja, verdammt, in Maßen! Die Nächte sind kurz, schon gelesen?), suchte eine Netflixserie, lies ein Buch, … .
Ich habe ganz schnell festgestellt, dass ich manchmal um 13 Uhr am Mittag einfach nicht müde  war. Einfach nicht in der Lage, jetzt auf Knopfdruck die Gedanken auszustellen, den durch das Stillen strapazierten Kreislauf runterzufahren. Ich merkte schnell, dass ich mich ausgeruhter fühlte, wenn ich etwas für mich tat. Nur für mich, nicht für den Partner, nicht für meinen Sohn, nicht für den Haushalt. Einfach für mich. Das ist okay. Das ist akzeptabel. Das ist schlichtweg notwendig. Alles was dir gut tut in dieser Zeit, und auch darüber hinaus, ist nicht egoistisch, sondern essentiell, um den Laden am Laufen zu halten, genauso wichtig, wie Schlaf!

 

2. Lade nur Menschen mit besonderen Fähigkeiten ein! Kochen, putzen und dein Baby in den Schlaf wiegen gehören eindeutig dazu!

 

Der Wunsch der Familie und der Freunde, den/die neue/n Erdbewohner/in kennenzulernen ist – zu Recht! – riesig. Doch wichtig ist jetzt, dass die junge Familie Zeit für sich hat, ein „Nein, heute nicht“ aussprechen darf, ohne sich schlecht fühlen zu müssen, nicht in der Rolle als Gastgeber/in glänzen zu müssen.
Wichtiger Tipp an die Väter: Haltet eurer Frau den Rücken frei! Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Sie ernährt euer Kind. Ihr ganzer Körper arbeitet seit Monaten auf Hochtouren und wird das noch weiterhin tun. Versucht, die Anzeichen zu deuten und nach ihren Bedürfnissen zu agieren. Ihr seid ihr Sprachrohr!

Wichtig in dieser Zeit ist es also, genau zu überlegen, wer zu Besuch kommen sollte. Und das am besten nicht nur im Vorfeld, sondern jeden Tag in Echtzeit. In einer Stunde sollten Onkel/ Tante/ beste Freundin/ Nachbar / Arbeitskollegin … vorbeikommen, aber euer Baby ist gerade eingeschlafen und euch ist einfach nach einem Schläfchen oder seltener Zweisamkeit? Sagt ab! Ihr würdet eure Lieben Gerne sehen, aber in der Wohnung geht es drunter und drüber? Kein Problem! Euer Besuch, wohl überlegt ausgewählt, wird mit Sicherheit mit haushälterischen Fähigkeiten glänzen können und wissen, wann der Zeitpunkt gekommen ist, sich wieder zu verabschieden.
Tut als kleine Familie das, was euch jetzt gut tut! Schaltet im Zweifel eher immer einen Gang zurück, statt gesellschaftlichen Verpflichtungen nachzugehen, die in den meisten Fällen gar keine sind! Und hat dann auch der oder die letzte eures Kreises euer kleines Wunder begrüßen dürfen, ist all das Warten sowieso meist ganz schnell vergessen.         

 

3. Zweifle nicht! Du machst einen großartigen Job

 

Liebe frischgebackene Mama, diesen Tipp zuletzt. Er ist der wichtigste!
Mit Sicherheit hast du Zweifel. Mache ich alles richtig? Weiß ich, worauf ich mich eingelassen habe? Kann ich das durchhalten? Wird es je wieder „so wie früher“? Darf ich mich so fühlen? Bin ich eine gute Mutter?             
Du bist. Du hast. Du wirst. Du kannst. Du machst deine Sache gut, auch wenn es sich für dich zeitweise nicht so anfühlt. Ob du stillst oder die Flasche gibst, dein Kind mit dir im Bett schläft oder im eigenen, du manchmal überfordert bist oder am liebsten die Zeit zurückdrehen würdest: Du bist die beste Mutter für dein Kind und du tust dein bestes! Vergiss das niemals, sag es dir täglich!

 

Und vielleicht ist das letztendlich der einzige Tipp fürs Wochenbett, für die Mutterschaft, den wir wirklich beherzigen müssen…

 

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